Verein Schmöckwitzer Wassersportler e.V.

Bilder und Berichte 2017

57. Schülerwettfahrt im Hochsommer

Schon am Freitag zeichnete sich anhand der Wetterprognosen ein herrliches Sommersonnenwochenende ab, mit allem, was das Seglerherz begehrt. Wind und Sonne. Hässliche Gewitter oder Wetterumschwünge blieben aus.

Am Samstag um 1000 versammelten sich alle, die mit der Schülerwettfahrt irgendwie zu tun hatten auf unserem Pariser. In erster Linie natürlich die Regattahelden, deren Eltern, Trainer und Betreuer. Aber auch jene, die die Wettfahrt erst möglich machten. Die Besatzungen des Start- und Zielschiffes, die Küchencrew, die Tonnenleger, die Motorbootsicherungen, die Schiedsrichter und, und, und… Unsere Vorsitzende begrüßte alle herzlich zu dieser Veranstaltung, hieß alle herzlich Willkommen. Sie übergab das Wort dann an Frau Bezirksstadträtin Cornelia Flader, Leiterin der Abteilung Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport (CDU). Es sei wichtig, dass es Institutionen wie unsere Segelvereine gibt, die die Kids von der Straße holen, ihnen sinnvolle Beschäftigung und sportliche Ertüchtigung bieten, aber auch Tugenden wie Verantwortung, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit vermitteln. Das habe in unserem Verein angesichts unserer Kinder- und Jugendarbeit lange erfolgreiche Tradition. Sie wünschte uns für unsere Wettfahrt „Hals– und Beinbruch“ meinte wohl Mast – und Schotbruch oder anders und vor allem eindeutig: gutes Gelingen!

Unser Wettfahrtleiterin, Nicole, läutete die eigentliche Regatta ein, informierte, dass sich die Regattabahn an diesem Samstag auf dem Langen See befinden würde, sie drei kurze Wettfahrten plane. Dann ging es für alle rauf aufs Wasser. Etwas vom Kopfsteg entfernt, aber vor dem VSW legte sich das Zielschiff – Olaf mit seiner Amigo – aufs Eisen. Das Startschiff mit Jörn als Kapitän und den vielen hübschen Mädels positionierte sich im Beginn der Großen Krampe. Noch ein paar Tonnen zwischendurch und fertig war der „Nudeltopf“ als etwa einstündige Regattabahn. Der Wind wehte mit um die 3 Windstärken aus Nordwest – hier und da reviertypisch mal mehr, mal weniger und auch mal gar nicht, der Luftdruck stand mit etwa 1016 hpa bei 25 Grad Celius. Alles war also möglich, angefangen von der lästigen Flaute bis hin zur Trapezböe.

Die Regattabahn kreuzte die Schmöckwitzer Fährlinie, jedoch blieben kritische Situation angesichts eines umsichtigen Fährenkapitäns schlichtweg aus. Nur die Motorbootfahrer waren wieder einmal überfordert, müssten an dieser wirklich wichtigen Eigenschaft enorm arbeiten. Sicher eine Gradwanderung zwischen Aufstoppen und Achterausfahrt. Aber zweites sollte man nur dann machen, sofern man sich davon überzeugt hat, dass sich dort kein Hindernis in Form eines 420er unter Spinnacker befindet...

Wo gehobelt wird, fällt eben doch Späne, oder so ähnlich. Auch unsere Kids haben im Eifer des Wettkampfes im Ausbau des Überblicks komplexer Situationen noch Luft nach oben. Jedoch stehen diese am Anfang ihrer Entwicklung. Was war passiert? Plötzlich macht es Rumps und ein 420er verhakelt sich in der Sprit eines kleinen Optimisten, hat so viel Speed, dass er den Opti mitriss und zum Kentern brachte. Das große Schreien begann. Angst, Schreck, Panik aber auch der Frust um den verlorenen Platz hatten wohl zu dieser energischen Schreiattacke beigetragen. Aber am Ende war alles wieder gut. Kein Schaden, keine Verletzten, kein Protest.

Aber so ganz ohne einen Verletzten ist der Samstag dann doch nicht an den Regattahelden vorübergegangen. Ein Segler meldete sich bei der Wettfahrtleitung ab und trat am Sonntag auch nicht wieder an. Schade – gute Besserung an dieser Stelle!

Am Nachmittag wieder sicher in unserem Hafen gelandet, hatten die fleißigen Helfer an Land die Zeit genutzt, um das Schlaraffenland auf Erden für die Regattahelden vorzubereiten. Das riesige Buffet mit vielen, vielen Kuchen, die mit Liebe von unseren weiblichen Mitgliedern zur Vorbereitung dieses tollen Wochenendes gebacken wurden. All you can eat – eine ganz neue Dimension, eine Herausforderung für die Schleckermäulchen, denn am Sonntag war noch immer Kuchen da…

Diesem friedlichen Tag schloss sich der Sonntag an. Der Wind sollte bei ansonsten gleichen Bedingungen nur etwas schwächer wehen als am Tag zuvor. Zudem sollte er auf Südwest gedreht haben. Bis zuletzt zögerte unsere Wettfahrtleiterin Nicole die Entscheidung, wo wir nun an diesem Sonntag segeln würden, hinaus. Eine kleine Spritztour auf den Seddinsee motivierte sie und somit die Regattahelden auf den Seddinsee zu gehen. Zwischenzeitlich war die Zeit etwas knapp geworden, weshalb sie sich der Startverschiebung bediente, bis alle Boote an die Startlinie auf dem Seddinsee vorgedrungen waren.

Es sollten wieder zwei kurze Regatten abgesegelt werden, also ähnlich wie am Samstag. Nicole ließ die Regattabahn hierzu zwischen Seddinwall und dem Oder-Spree-Kanal legen. An dieser Stelle hat man sonst üblicherweise eher seltenen Schiffsverkehr. Aber an diesem Vormittag blieb er zum Start nicht aus. Ein polnischer Schuber kam aus Gosen und wollte in den Oder-Spree-Kanal, rundete jedoch souverän ohne Schallsignal und Hektik das Regattafeld. Sehr gut.

Der Wind hielt durch und so blies Nicole nach einer minimalistischen Pause zur zweiten Wettfahrt des Tages, die dann ohne größere Vorkommnisse abgesegelt wurde, um sich dann ab etwa 1330 einen Schattenplatz auf unserem Vereinsgelände zu sichern. Hier lauerten jedoch die nächsten verführerischen Kalorien unserer fleißigen Helfer: Hot Dogs, Milchreis, Grießbrei oder für den diätbewussten Segler der schmackhafte Salat. Herrlisch…

Die Auswertungen der einzelnen Wettfahrten wurden zwischen diesen digital ins Orgbüro transferiert, weshalb die dortigen Mädels – Gisela und Elke – immer auf dem Laufenden waren und die Siegerehrung allerpünktlichst um 1500 begann. Gut für den rasenden Reporter und seiner Gier nach schicken Bildern: Die Preisträger mussten stehen bleiben und im Grüppchen nett lächeln. Knips!

Die scheinbar für jede letzte Wettfahrt – glaubt man einem Schiedsrichter – üblichen Proteste konnten einvernehmlich ohne Verhandlung geklärt werden. Ende gut, alles gut, es war toll mit Euch. Besucht uns im kommenden Jahr wieder, sorgt für die Wertung in der Rangliste. Wir freuen uns auf Euch und Euer Geleit…

Euer
Patrick
Berlin Weißensee, 11.06.2017

PS: Habt Ihr Interesse an einem Originalbild, schreibt einfach eine Mail: webredaktion@vsw-segeln.de.

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